Studierende schaffen kreative Brücke zu Südtirol

Donnerstagabend wurde die mobile BAR_jeder Logik am Unicampus der Architekturfakultät Innsbruck eröffnet. Ausgangspunkt für diese Bar war das Projekt RePlace – ein Entwurfseminar an der Architekturfakultät. Der Entwurf eines Pavillons von Nikolaus Mayr wurde als beste Arbeit unter mehreren Studentenentwürfen ausgewählt. Dieser geht nun auf Wanderung durch Nord- und Südtirol.
Die Bar_jeder Logik in voller Beleuchtung.
Die Bar_jeder Logik in voller Beleuchtung.

Der Entwurf der BAR_jeder Logik war Ergebnis eines Entwurfseminars im vergangenen Jahr. Er wurde schon damals im Sinne von „learning by doing“ am Unicampus von den Studierenden selbst realisiert und aufgrund des großen Zuspruchs entstand die Idee ein Großprojekt daraus zu machen. Unter der Leitung von DI Valentine Troi konnten Sponsoren für eine Wanderschaft der BAR_jeder Logik als Architekturbotschafter durch Nord- und Südtirol gewonnen werden. „Wir schicken Realitäten über den Brenner“, erklärt Valentine Troi den grenzüberschreitenden Transfer der mobilen Konstruktion, die architektonische Brücken zum südlichen Nachbarn bauen soll.

„Architektur ist etwas Besonderes“, betont Vizerektor Tilmann Märk, gleichzeitig Dekan der Fakultät für Architektur: „Sie steht im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Kunst. Es besteht also eine Ambivalenz, genauso wie sie die BAR_jeder Logik vermittelt. Einerseits ist die Bar ein fragiles Bauwerk, andererseits etwas, das benutzt werden kann. Einerseits hat sie etwas Beständiges, andererseits geht sie auf Wanderschaft“, erklärt Märk die Besonderheit der Bar.

„Ich wollte Raum schaffen“, beschreibt Nikolaus Mayr seine Intentionen zum Entwurf der Bar: „Es sollte ein dynamisches Objekt sein, das Spannungsfelder aufbaut, die von außen genauso spürbar sind, wie im Inneren der Bar“. Sie wurde als BAR_jeder Logik bezeichnet, „weil sie nicht dem natürlichen Aussehen einer Bar entspricht“, so Giencke. Sie hat kein Dach. Die mobile Bar wurde von den Studierenden in Eigenregie, teilweise mit professioneller Hilfe, aber auch mit selbst gebauten Geräten erbaut. So können die Studierenden ein Projekt von der Planung bis zur Fertigstellung erleben. Dabei werden Fehler zu positiven Ereignissen, aus denen man lernt.

Der Wert der Bar beläuft sich nun inklusive Material, Arbeit und Transport auf etwa 20.000 Euro. Sponsoren waren das Bundeskanzleramt Österreich, das Land Südtirol, die Stadt Innsbruck, die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und Zumtobel Staff.

Die Bar wurde den Maximalmaßen eines Sattelschleppers angepasst, um den problemlosen Transport zu garantieren. Als Eventbar mit Gin Tonic macht sich die BAR_jeder Logik nun im Sommer 2005 auf die Reise in verschiedene Städte Nord- und Südtirols wie Hall, Bozen und Meran. Dabei begleitet sie überwiegend zwei unterschiedliche Kulturevents: „Leben in einem Denkmal“ des Kulturlabors Stromboli in Nordtirol und das Kulturfestival transart 05 in Südtirol. Für weitere Destinationen der BAR_jeder Logik fehlen den Projektbetreibern bisher die finanziellen Mittel zum Transport. Deshalb werden weitere Sponsoren gesucht.

Die Fakultät für Architektur genießt hohe internationale Anerkennung. Mit renommierten Professoren wie Prof. DI Volker Giencke, Prof. DI Kjetil Thorsen und Prof. DI Patrik Schumacher reiht sich die Fakultät an internationaler Spitze ein. Das Potential der Fakultät soll aber noch weiter ausgebaut werden, verspricht Vizerektor Märk. Es sollen zwei weitere ProfessorInnenstellen so schnell als möglich besetzt werden – eine für Städtebau und eine für Architekturtheorie. Weiters soll noch dieses Jahr aus den drei bestehenden kleinen Werkstätten der Fakultät eine große, moderne und angemessene Werkstatt entstehen.