Schriftsteller und Künstler als Kriegstreiber

Im Ersten Weltkrieg wurde zum ersten Mal die Möglichkeit erkannt, mit Kriegspropaganda die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Im Kriegspressequartier und im Kriegsarchiv der Donau-Monarchie waren renommierte Schriftsteller und Künstler vertreten. Sie nutzen die Gelegenheit, dem Kampf an der Front zu entgehen. Eine Ausstellung an der Katholisch-Theologischen Fakultät zeigt Beispiele.
Der Krieg wurde verharmlost: Lustiges Kriegsbilderbuch
Der Krieg wurde verharmlost: Lustiges Kriegsbilderbuch

Unter dem Titel „Musen an die Front! Schriftsteller und Künstler im Dienst der k.u.k. Kriegspropaganda 1914 – 1918“ gibt es Wissenswertes und Interessantes zum bisher wenig beachteten Thema „Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg“ zu sehen. Die Ausstellung wurde im Rahmen des interfakultären Forschungsprojektes "Weltordnung - Religion - Gewalt" nach Innsbruck geholt.

Ein großer Teil dieser Ausstellung stammt vom Adalbert-Stifter-Verein in München und war zuvor in Linz, Prag und Austerlitz. Für Innsbruck wurde die Ausstellung erweitert. „Wir haben zusätzliche Exponate von Tiroler Literaten aus dem Stadtarchiv und dem Brenner-Archiv in die Ausstellung eingebracht“, erklären DDr. Lukas Morscher, Prof. Johann Holzner und Prof. Eberhard Sauermann, die die Ausstellung hier betreuen.

Auf 40 Schautafeln finden sich Aspekte des Kriegsgeschehens. Diese haben vor allem literatur-, kunst-, musik-, und militärgeschichtlichen Charakter. So finden die Besucher Werbeplakate für Kriegsfilmvorführungen, Gedichte und Kriegsmalereien aus den Tagen des Ersten Weltkriegs.

Die Kriegspropaganda spielte sich hauptsächlich zwischen Prag und Wien ab. Auch in Tirol ließen sich einige Künstler von der anfänglich herrschenden Kriegsbegeisterung hinreißen. So haben etwa Arthur v. Wallpach und Bruder Willram Gedichte zum Krieg verfasst. Soldaten wurden als Helden dargestellt und so zum Kriegseinsatz ermuntert. „Dieser Aspekt wurde bisher wenig beachtet“, sagen die Organisatoren. Sie wollen mit der Ausstellung auch auf die Rolle der Tiroler in diesem Krieg aufmerksam machen.

Ausstellungsdauer: 2. - 30. Juni 2005, Mo - Fr von 8 - 18 Uhr
Ausstellungsort: Katholisch-Theologische Fakultät, Karl-Rahner-Platz 1, 1. Stock